Arten der Äcker

Acker-Wachtelweizen (Melampyrum arvense)

Acker-Wachtelweizen (Foto: J.Gombert)
(Foto: J.Gombert)

Der auffällig rot-gelb blühende, gesellige Halbparasit ist in N-, W- und S-Thüringen insbesondere im Saale-Orla-Gebiet, verbreitet. Ursprünglich besiedelte die formenreiche Art hauptsächlich extensiv genutzte, kalkreiche Äcker. Die aktuellen Vorkommen konzentrieren sich eher auf Trockensäume an Weg- und Waldrändern, in der Nähe von thermophilen Gebüschen und im ungepflegten Randbereich von Halbtrockenrasen. Gefährdet sind insbesondere die Vorkommen auf Äckern.

Die Art ist bei Hummeln beliebt und wird schnell und gerne angeflogen, um Nektar aufzunehmen und für Bestäubung zu sorgen. Auch für Ameisen ist der Ackerwachtelweizen als Nektarquelle interessant. Zusätzlich nehmen Ameisen die duftenden ölhaltigen Samen auf, um sie in den Ameisenbau zu verschleppen.

Acker-Haftdolde (Caucalis platycarpos)

Acker-Haftdolde (Foto: J. Gombert)
(Foto: J. Gombert)

Die Acker-Haftdolde benötigt trockene, skelett- und kalkreiche Standorte und ist vorzugsweise auf extensiv genutzten Äckern, gelegentlich aber auch auf Brachen und Ruderalstandorten zu finden. Ihre Vorkommen sind in O-Deutschland weitgehend auf Thüringen und das südliche Sachsen-Anhalt beschränkt. Die einjährige Art fällt insbesondere durch ihre länglich-eiförmige Frucht auf, die dicht - mit an der Spitze hakenförmig gekrümmten - Stacheln besetzt ist und der Art den deutschen Namen gab. Ursprünglich im östlichen Mittelmeergebiet beheimatet, hat sich die Art schon zu prähistorischen Zeiten mit dem Getreideanbau in Europa ausgebreitet und ist auch heute noch vorzugsweise auf Kalkäckern in wärmeren Regionen zu finden (HEGI 1975).