Vögel

Innerhalb der 8 Kerngebiete wurden in den Jahren 2003/04 106 Vogelarten nachgewiesen. Davon zählen 95 Arten zu den sicher nachgewiesenen Brutvogelarten.
Trotz der aus ornithologischer Sicht ungünstigen Lage ist eine hohe Artenvielfalt zu verzeichnen. Dies wird bedingt durch:

  • die infolge extensiver Rinder- und Schafbeweidung entstandene vielfältig strukturierte Kulturlandschaft
  • das Vorhandensein von Quellbereichen, Mooren und Bächen sowie den damit verbundenen Feuchtgrünländern
  • die Existenz naturnaher, wenig oder nicht genutzter Laub- und Mischwälder mit hohem Anteil von Alt- und Totholz

Rotmilan (Milvus milvus)

über eine Wiese fliegender Rotmilan bei Roßdorf, im Hintergrund befinden sich blühende Heckenstrukturen (Foto: J. Gombert)
fliegender Rotmilan bei Roßdorf (Foto: J. Gombert)

Fast das gesamte Brutareal der im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie geführten Art befindet sich in Europa. Fast 2/3 der europäischen Population brütet in Deutschland. Der mitteleuropäische Bestand beläuft sich auf ca. 11.000-13.000 Brutpaare. Damit ergibt sich eine besondere Verantwortung für den Erhalt der Art.

Heidelerche (Lullula arborea)

Der Vorkommensschwerpunkt liegt auf der Iberische Halbinsel, die ca. 75 % des gesamteuropäischen Bestandes beherbergt (BIJLSMA & HOBLYN 1997). In Folge der allgemeinen Intensivierung der Landnutzung weisen seit den 60er Jahren 2/3 der europäischen Populationen Bestandsrückgänge auf.

BAUER et al. (2002) ermittelten einen gesamtdeutschen Bestand von 25.000-45.000 Brutpaaren. Entsprechend der Präferenz trockener, überwiegend offener, gut durchsonnter Habitate liegen die Siedlungsschwerpunkte bezogen auf die Bundesrepublik in den sandigen Kiefernheiden der nordöstlichen Landesteile (NICOLAI 1993). KNORRE et al. (1986) weisen auf den starken Rückgang der in ganz Thüringen einst weit verbreiteten Art hin. Erfreulicherweise werden in jüngster Zeit  u.a. für den Bereich des Projektgebietes regionale Bestandszunahmen gemeldet.