Evaluierung

Die Erstellung des Evaluierungskonzeptes erfolgte durch die Planungsgemeinschaft INL & RANA. Die Evaluierung bewertet naturschutzfachliche und wirtschaftliche Aspekte mit dem Ziel die Projekterfolge zu dokumentieren und auf weitere Erfordernisse bei der Verbesserungen oder Anpassungen der Projektumsetzung oder -ziele hinzuweisen. Die erste Evaluierung erfolgte 2010, eine Schlussevaluierung zum Projekt ist ebenfalls vorgesehen.
Des Weiteren wird es fünf und zehn Jahre nach Ende der Projektförderung Folgeevaluierungen geben.
Die Inhalte der Evaluierung wurden aus Leitbildern und Zielen des PEP abgeleitet.


Es werden ökologisch-naturschutzfachliche und sozioökonomische Ziele und Maßnahmen untersucht, mit der Konzentration auf:

  • Hauptzielbiotoptypen (Halbtrockenrasen und Flachmoore)
  • Biotopverbund
  • Fauna (Tagfalter, Heuschrecken) und Flora der Hauptzielbiotoptypen
  • Erhalt und Förderung der Hüteschafhaltung 
  • Öffentlichkeitsarbeit und Akzeptanz 


Bei der Maßnahmen- und Umsetzungskontrolle erfolgte eine Auswertung der Maßnahmen und deren Umsetzung im Hinblick auf:

  • Umsetzungsgrad (alle geförderten Maßnahmen)
  • Art und Qualität der Umsetzung (Pflege, Abweichung vom PEP)                    


Bei den Wirkungs- und Erfolgskontrolle der Maßnahmen stehen die Auswirkungen durchgeführter Maßnahmen auf eine Auswahl der Projektziele im Fokus.

  • Veränderung ausgewählter Zielbiotope 
  • Bestandsentwicklung von Vegetation, Flora & Fauna
  • Entwicklung des Weidetierbestandes
  • Entwicklung der Akzeptanz 


Bei den Wirtschaftlichkeits-/Effizienzkontrollen erfolgte eine Auswertung des finanziellen Mitteleinsatzes in Relation zum Erfolg der Maßnahmen. 


Kalkmagerrasenkomplex am Gründchen und Feuchtbiotkomplex am Ergel  - Beispiele für erforderliche Nachjustierung im Rahmen der Evaluierung

Das Bild zeigt das Gründchen vor Beginn der Pflegemaßnahmen im Jahr 2006. Zahlreiche große Kiefern beeinträchtigen die artenreichen Halbtrockenrasen des Gründchens.
Das Gründchen bei Oberkatz war von fortgeschrittener, starker Kiefernsukzession beeinträchtigt. Im Winter 2006/07 wurde der Bereich erstgepflegt. Von 2007 – 2011 erfolgte jährlich im Sommer eine Nachpflege, bei der Kiefernsukzession und Stockausschläge von Sträuchern entfernt wurden (Foto: LPV Rhön, Aug. 2006 )
2011 zeigt sich dieselbe Fläche in einem guten Pflegezustand. Bei dem hier dargestellten Sommeraspekt sind zahlreiche Blütenpflanzen auf der kurzrasigen Fläche zu sehen.
Die Maßnahmenumsetzung „Gehölzentnahme bis zur Erreichung der Zielgehölzbedeckung und anschließend kurzzeitig intensive Beweidung“ wurden bei der Evaluierung positiv bewertet. Die flachgründigen und scherbenreichen Halbtrockenrasen, Steinlehden und Kahlheiden befinden sich überwiegend wieder in einem sehr guten Pflegezustand. (Foto: LPV Rhön, Jun. 2010)
Das Bild zeigt auf einer Schrägbildluftaufnahme aus 2010 einen Überblick des Gründchens. Mit einem Pfeil wird auf den noch verbliebenen Gehölzriegel hingewiesen, der mittlerweile unterbrochen ist.
Es kommen wertgebende Arten vor, wie z.B. die Leitart Berghexe. Allerdings gibt es noch einige Nacharbeiten zu erledigen, u.a. am östlichen Randbereich (roter Pfeil) wo durch einen Gehölzriegel der Grünland-Biotopverbund beeinträchtigt ist. Hier wurde mittlerweile ein breiter Durchgang geschaffen.(Foto: Stremke, Sep. 2010, geänd.)
Inmitten der artenreichen, extensiven Mähwiesen liegt am Ergel im KG 4 ein rasiges Großseggenried mit Flachmoorresten und mit Kalksinterablagerungen. Diesen Bereich zeigt das Bild auf einer Schrägbildluftaufnahme aus 2010.
Inmitten der artenreichen, extensiven Mähwiesen liegt am Ergel im KG 4 ein rasiges Großseggenried mit Flachmoorresten und mit Kalksinterablagerungen. Die Fläche wurde 3 Jahre lang, 2mal jährlich gemäht und beräumt (vgl. Umsetzung 2008). (Foto: Stremke, Sep. 2010, geänd.)
Das Bild zeigt einen Ausschnitt der Fläche an einem schönen Junitag 2010, mit bultig ausgeprägten Seggen und blühenden Orchideen.
Die Evaluierung ergab für diese Fläche, dass sich der Pflegezustand erheblich verbessert hat. Allerdings ist das Pflegeziel noch nicht vollständig erreicht, da die Vegetation randlich noch ruderalisiert ist sowie Sukzessionen auftreten. (Foto: LPV Rhön, Jun. 2010)
Das Bild zeigt selbige Fläche nach der Augustmahd 2011. Deutlich zu erkennen sind die von der Mahd ausgesparten Seggen.
Daher empfiehlt die Evaluierung, die Aushagerungsmahd um 2 Jahre fortzusetzen, womit 2011 begonnen wurde. (Foto: LPV Rhön, Aug. 2011)