Das Förderprojekt dient dazu, den Erhaltungszustand der vier Zielarten – Gelber Frauenschuh, Hirschkäfer, Schwarzer Apollo und Heckenwollafter – durch aktive Maßnahmen nachhaltig in Thüringen zu verbessern und anschließend ein Förderprogramm zu entwickeln, das die Pflege von lichten Waldstrukturen honoriert und Waldbesitzende finanziell unterstützt.
Das konkrete Ziel des Eingriffs am Bommelhauk ist die Sicherung der seltenen Orchideenart Gelber Frauenschuh. Diese Orchidee benötigt halbsonnige Bestandsstrukturen und reagiert negativ sowohl auf zu viel als auch auf zu wenig Licht. Ohne Eingriff würde der Frauenschuh auf dieser Fläche allmählich verschwinden und damit ginge ein Stück der heimischen Artenvielfalt verloren.
Der Waldbestand am Bommelhauk hat in den vergangenen Jahren stark unter den Folgen des Eschentriebsterbens gelitten, einer Baumkrankheit, die durch einen Pilz übertragen wird und teilweise zum flächendeckenden Absterben dieser Baumart führen kann. Dadurch hat sich das Kronendach gelichtet, was mehr Licht auf den Waldboden ließ und das Aufwachsen von Jungpflanzen und Sträuchern förderte, die teilweise die heimische Orchideenart verdrängen.
Im Zuge des forstlichen Eingriffs sollen die halbsonnigen Verhältnisse für den Frauenschuh wiederhergestellt werden sowie eine günstige Grundlage für eine neue Waldentwicklung geschaffen werden. Zunächst müssen die abgestorbenen Bäume im Oberstand von der Fläche entnommen werden, um die Arbeitssicherheit bei dem Pflegeeingriff in der nachwachsenden Gehölzschicht zu gewährleisten.
Um Schäden am sensiblen Standort vorzubeugen, wird die Maßnahme mithilfe einer Traktionswinde durchgeführt, einem besonders bodenschonenden Arbeitsverfahren, bei dem Belastungen auf den Waldboden minimiert werden.
Besonderer Wert wird darauf gelegt, vorhandene Habitatbäume in Form von Höhlen- und Horstbäumen sowie ausreichend Totholz auf der Fläche zu belassen, um die Beeinflussung des Lebensraums so gering wie möglich zu halten. Die Maßnahmen erfolgen fachlich in enger Abstimmung mit den zuständigen Naturschutzbehörden, ThüringenForst und dem Arbeitskreis heimische Orchideen.
MaLiWa wird gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums. Weitere Informationen zum Projekt unter www.lichtwaldarten.de