Natura-2000-Station
Natura-2000
Wie das Natura-2000 Schutzgebietsnetz entstanden ist, erklärt das Video.
Tieren und Pflanzen sind Ländergrenzen in der Regel egal. Um die europäische biologische Vielfalt länderübergreifend zu schützen, gibt es seit 1992 "Natura-2000". Hierbei geht es um den Schutz der Tiere (Fauna), der Pflanzen (Flora) und deren natürlicher Lebensräume (Habitat).
Schon seit 1979 gibt es die Vogelschutzrichtlinie der EU zum Erhalt der wildlebenden Vogelarten, um den Bestand im Gebiet der EU-Staaten zu erhalten. Die ausgewiesenen Vogelschutzgebiete heißen auch "special protected areas" (SPA).
Den Rahmen für den Schutz bieten zwei Richtlinie:
Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (Richtlinie 92/43/EWG, kurz FFH-Richtlinie)
Vogelschutzrichtlinie (Richtlinie 79/409/EWG)
Flora Fauna Habitat-Gebiete (FFH)
Ein FFH-Gebiet ist ein Schutzgebiet, in dem europaweite Anforderungen erfüllt werden sollen. Hier gibt es spezielle schützenswerte, weil seltene, Lebensräume und Arten. Die Lebensräume werden grob in Wald und Offenland eingeteilt. Dann werden sie weiter in verschiedene Typen klassifiziert: in neun Obergruppen (z.B. „6 Grasland“ oder „9 Wald“) und unterschiedliche Untergruppen (z.B. „6210 naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien“ (ein typischer Lebensraum in der Rhön)).
Natura 2000-Stationen in Thüringen
Zwischen 2016 und 2019 wurden insgesamt 12 Natura-2000-Stationen in Thüringen eröffnet.
Natura-2000-Stationen sind in besonderem Maße geeignet, Aufgaben in einer naturschutzbezogenen ländlichen Entwicklung zu übernehmen.
Sie sind gemeinnützige, in der Regel vom Ehrenamt getragene Einrichtungen, die in einem engen Miteinander der im ländlichen Raum agierenden Organisationen und den Naturschutzverwaltungen als Katalysator des Naturschutzes fungieren.
Sie aktivieren die sonst nicht nutzbaren Potentiale für die Verbesserung der Lebensräume und des Artenschutzes und beschleunigen deren Umsetzung.
Die Natura-2000-Stationen sollen dabei der Unterstützung des amtlichen und ehrenamtlichen Naturschutzes dienen und durch Verzahnung der Naturschutzinstrumente und Nutzung der Potentiale in Facharbeitskreisen bzw. im Ehrenamt eine höhere Effizienz für die Entwicklung von Schutzgebieten und die Sicherung der biologischen Vielfalt erreichen.
für alle Natura-2000-Gebiete wurden FFH- und SPA-Managementpläne erstellt. Seit 2020 liegen die abgestimmten Pläne vor. Die Mittelakquise und Umsetzung dieser Pläne ist eine Hauptaufgabe der Natura 2000-Stationen.
Außerdem gibt es das Kompetenzzentrum Natura-2000-Stationen. Dieses ist gemeinsam mit dem Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz (TMUEN) die Koordinierungsstelle für das Netzwerk der Natura-2000-Stationen.
Es wird finanziert durch das Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz (TMUEN) sowie die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU). Wie die Stationen hat auch das Kompetenzzentrum Träger: den BUND Thüringen e.V., den Deutschen Verband für Landschaftspflege (DVL) e.V. und den NABU Thüringen e.V.
Die Natura-2000-Stationen haben Projektcharakter. Seit dem 04. April 2016 ist der LPV Rhön Träger der Natura-2000-Station „Rhön“.
Ansprechpartnerin
Julia Gombert
Mail: j.gombert@lpv-rhoen.de
Tel: 036946/20656
Die Natura 2000-Station Rhön wird gefördert vom Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz