Umsetzung 2019
Fledermausnetzfang - jetzt schlägt´s 14!
Die heimlichen Gesellen der Nacht lassen sich nur schwer nachweisen. Mit Fledermausspezialisten gingen wir im Jahr 2019 zweimal auf die „Pirsch“ – besser gesagt, führten einen Netzfang durch. Begleitet wurde das Ganze durch akustische Erfassungen.
2018 fand der erste Netzfang im Rahmen der "Geflügelten Vielfalt" statt.
Insgesamt wurden bei den bisherigern drei Netzfängen, begleitet durch Akustikaufnahmen, im Rahmen des Projektes „Geflügelte Vielfalt“ 14 Fledermausarten in drei Streuobstwiesen nachgewiesen: Braunes Langohr, Fransenfledermaus, Kleiner und Großer Abendsegler, Bechsteinfledermaus, Zwergfledermaus, Mückenfledermaus, Wasserfledermaus, Kleine Bartfledermaus, Großes Mausohr, Breitflügelfledermaus, Zweifarbfledermaus, Mopsfledermaus und Rauhautfledermaus.
Besonders freut uns, dass die Zielarten des Projektes - Langohren und Bechsteinfledermäuse - in den drei bisher untersuchten Streuobstwiesen jagen!
Ehrenamtliche Vogelkartierung auf Projektflächen
Wir freuen uns, dass wir mit der Unterstützung ehrenamtlicher Kartierer die Bedeutung der Streuobstwiesen für Vögel unterstreichen konnten. Auf den kartierten Flächen wurden im Jahr 2019 bis zu 31 verschiedene Vogelarten nachgewiesen.
Darunter auch der Wendehals – eine Zielart des Projekts.
Wendehals- und Fledermauskästen
Um die Flächen mit attraktiven Requisiten aufzuwerten, wurden im Februar 2019 Fledermaus- und Wendhalskästen in den Streuobstwiesen aufgehängt. Im August machte sich unser Projektteam gespannt auf, um die Kästen zu kontrollieren.
Von den 45 aufgehängten Kästen waren insgesamt nur zwei unbesetzt.
Meisen- und Kleibernester fanden sich ebenso, wie ein Brutnachweis des Wendehalses.
Kotkrümel verrieten in verschiedenen Kästen, dass diese von Fledermäusen angenommen wurden. Das Highlight in den Kästen stellte eine kleine Wochenstube der Bechsteinfledermaus dar!
Zusätzlich konnten wir Gelbhalsmäuse und Siebenschläfer in den Kästen entdecken.
670 x Baumschnitt und Stabilisierung von Totholz auf 10 großen Streuobstwiesen und Lückenbepflanzungen
Dank des Schnitts ist die Voraussetzung geschaffen worden, dass die Bäume noch viele Jahre von Tier und Mensch genutzt werden können. Die Baumpflege 2019 wurde an regionale Pflegefirmen vergeben.
Um die Streuobstwiesen langfristig zu erhalten, ist es notwendig, ausgefallene Bäume zu ersetzen. Bisher wurden 90 junge Bäume gepflanzt. Dabei achteten wir darauf, möglichst alte und regionale Sorten zu verwenden.
Entbuschung von Streuobstwiesen
Beispielsweise bei Völkershausen wurde eine kommunale Streuobstwiese entbuscht. Dadurch wurde der Charakter der Streuobstwiese wieder hergestellt. Besonders wichtig ist es, kurzrasige Bereiche zu schaffen, um insbesondere dem Wendehals die Möglichkeit zu geben, am Boden nach Ameisen zu suchen.
Mistelbekämpfung an über 100 Apfelbäumen
Die Beseitigung von Misteln nahm im Winter 2018/19 viel Zeit in Anspruch. Auch die Pflege von Bäumen im Pufferbereich zu intakten Streuobstwiesen spielt eine Rolle, um einen Befall mit Misteln zu vermeiden.
Bitte beachten Sie: Misteln stehen nicht unter Naturschutz!
Befallene Äste müssen bis ca. 50 cm hinter der sichtbaren Mistel abgeschnitten werden. Die Bäume müssen wiederholt kontrolliert und Neuaustriebe immer wieder entfernt werden.
Informationen und Veranstaltungen
Wichtig ist es uns, auch die Rhöner über die Aspekte der „Geflügelten Vielfalt“ zu informieren. Das Fledermäuse in Streuobstwiesen jagen, und das es eine Vogelart mit Namen Wendehals gibt, ist vielen neu – stößt aber auf großes Interesse. Was man für die Geflügelte Vielfalt tun kann wird bei Schnittkursen, Kinderveranstaltungen und an unseren Infoständen vermittelt.
Das Projekt Teil 1 endete im Juni 2021.
Teil 2 startete im November 2023.