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Kalkscherbenäcker

Charakteristik

Die Ackerwildkrautgesellschaften befinden sich heute zum großen Teil auf den Roten Listen gefährdeter Pflanzenarten und Pflanzengesellschaften. Sie sind auf  extensiv genutzte Äcker angewiesen. Diese sind allerdings sehr selten geworden, da die Grenzertragslagen häufig aus der ackerbaulichen Nutzung genommen wurden. Kalkscherbenäcker sind meist auf flachgründigen Muschelkalk-Standorten zu finden, so beispielsweise auf Hügelkuppen oder auf Hangunterkanten. Da es sich hier um ein morphologisches Merkmal handelt, sagt die Einstufung als Kalkscherbenacker wenig über die Biotopwertigkeit aus. In den meisten Fällen werden auch Kalkscherbenäcker intensiv bewirtschaftet und weisen infolgedessen nur eine sehr spärliche Wildkrautflora auf.

Beeinträchtigung, Gefährdung und Schutzbedürftigkeit

Eine hohe Gefährdung der wenigen ackerwildkrautreichen Restflächen besteht  durch Düngung, Herbizideinsatz und zu enge Fruchtfolgen.

Entwicklungspotential

Bei extensiver Bewirtschaftung ohne Düngung/ mit mäßiger Düngung und Verzicht auf Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, können sich artenreiche Äcker und Ackerrandstreifen entwickeln. Das Entwicklungspotential flachgründiger Kalkscherbenäcker ist bei entsprechender Rücknahme der Nutzungsintensität und begleitender Maßnahmen (Aushagerung, erweiterte Fruchtfolge, Anbau von Sommergetreide) außergewöhnlich hoch.

Um die Diversität der Segatalflora in der thüringischen Rhön zu erhalten arbeiten wir mit dem Projekt100 Äcker für die Vielfaltzusammen. Hierbei sollen selten gewordene Ackerwildkräuter unter Schutz gestellt werden. Zusätzlich soll ihre spezielle, auf den Erhalt und die Förderung der entsprechenden Arten ausgerichtete Bewirtschaftung langfristig sichergestellt werden.

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