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Feuchtlebensräume, naturnahe Quellen und Kalk-Flachmoore

Charakteristik

Quellen sind durch punktuell oder flächig austretendes Grundwasser, welches sickernd bis schnell fließend  zu Tage tritt gekennzeichnet. Sowohl flächig austretenden Sickerquellen (Helokrenen), als auch Fließquellen (Rheokrene) sind in der Rhön zu finden. Eine Besonderheit der Region sind stark kalkreiche Quellen, die durch Kalksinterbildung gekennzeichnet sind. Eine große Kalktuffquelle befindet sich hinteren Sommertal am Nordhang des Kreuzeller.
Früher wurden die über Jahrhunderte aufgebauten, mächtigen Kalktufflager als Baumaterial für den Häuserbau abgebaut.

Kalk-Flachmoore

Kalk-Flachmoore sind Kleinseggen-Gesellschaften, die auf Böden mit hohem organischem Anteil wachsen. Quellen und Kalk-Flachmoore findet man überwiegend an Unterhängen im Grenzbereich zwischen Unterem Muschelkalk und Oberem Buntsandstein (Röt).

Durch den Stau des Wassers beim Eintritt ins Moor wachsen Hangquellmoore in der Regel hangaufwärts. Sie weisen aufgrund der Hangneigung und des damit verbundenen starken Abflusses nur ein schwaches Wachstum auf.

Das Alter der Kalkflachmoore in der Rhön ist im Vergleich zu anderen Moortypen gering. Ein Großteil dieser Moore dürfte erst nach den mittelalterlichen Rodungsphasen entstanden sein und sind daher eng mit der Siedlungstätigkeit des Menschen verbunden (LIFE-PROJEKT RHÖN 1997).

Flachmoore wurden bis in die 1950er Jahre hinein typischerweise als Streuwiese genutzt. Das heißt, dass die Flächen im Herbst gemäht und das gewonnene Heu als Einstreu verwendet wurden.

Beeinträchtigung, Gefährdung und Schutzbedürftigkeit

Viele Quellbereiche und Kalk-Flachmoore werden durch starken Viehtritt, Eutrophierung sowie Befahren beeinträchtigt. Gefährdungen bestehen außerdem durch Quellfassung oder Quellverbauung. Der überwiegende Teil der Kalk-Flachmoore und Feuchtflächen wird allerdings durch fehlende Nutzung und  randliche Austrocknung gefährdet. An einigen Stellen sind bereits Hochstauden und Gehölze eingedrungen.

Entwicklungspotential

Bei Behebung der Beeinträchtigungen liegt ein hohes Entwicklungspotential der betroffenen Bereiche vor. Ausgrenzungen können zur Regeneration der dort charakteristischen Vegetation führen.
Die moortypische Vegetation kann bei den Kalk-Flachmooren durch extensive Mahd wiederhergestellt werden, gegebenenfalls ist vorab eine Aushagerungsmahd erforderlich.

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