Ort: Rhönlandscheune Dermbach
Beginn: 9:30 Uhr
Anmeldung: TLUG
Im gesellschaftlichen Leben spielen Ideale seit jeher eine wichtige Rolle. Sie dienen auch zur Begründung der Naturschutzziele, die von der Gemeinschaft getragen werden. Alte und sehr alte Ideale sind heute noch Grundlagen naturschutzfachlicher Handlungs-konzepte, so z. B. das Ideal vorindustrieller bäuerlicher Kulturlandschaft. Trotz aller Veränderungen in der Landwirtschaft hat es nach wie vor Bestand und prägt heute noch die Naturschutzgesetzgebung.
Die Landschaft um 1800/1850 war nicht frei vom menschlichen Einfluss. Im Gegenteil, durch die ständige Bewirtschaftung des Landes - mit der jeweiligen Technik der Zeit - entstand in Jahrhunderten eine kleinräumige, mosaikartige Kulturlandschaft aus Städten und Dörfern, Wiesen und Feldern, Teichen und Kanälen, Weiden, Hecken, Alleen, Wirtschaftswäldern usw. Schon immer fanden Menschen Gefallen an dieser Landschaftsform mit ihrem ästhetisch ansprechenden Landschaftsbild. Ausgehend von der beginnenden Industrialisierung bis heute werden zunehmend Verluste an derartigen Landschaftsformen und ihren Elementen festgestellt.
Gegenwärtig werden die Relikte aus dieser Zeit auch unter Einsatz von Fördermitteln, z.B. durch Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft gepflegt, um den drohenden Rückgang an inzwischen typisierten Lebensräumen mit ihrer Artenvielfalt entgegen zu wirken. Die immer knapper werdenden Haushaltsmittel führen zwangsweise zum Überdenken der Ziel-stellungen. Auch andere äußere Faktoren wie z. B. der Klimawandel werden Einfluss auf künftige Entwicklungen haben.
Auf einer Exkursion sollen Kern- und Pflegezone im Biosphärenreservat vorgestellt werden.