„Natura-2000-Tag“ am 21. Mai

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Halbtrockenrasen gehören zu den FFH-LRT und bieten zahlreichen Inselten einen Lebensraum (Foto: J. Gombert, 05/2022)

Die Natura 2000-Station „Rhön“ erinnert an die Bedeutung des europäischen Schutzgebietsnetzwerkes ‚Natura 2000‘ und unsere gemeinsame Verantwortung zum Erhalt des europäischen Naturerbes.

Natura-2000-Tag

Zum „Natura-2000-Tag“ am 21. Mai erinnert die Natura 2000-Station „Rhön“ an die Bedeutung des europäischen Schutzgebietsnetzwerkes ‚Natura 2000‘ und unsere gemeinsame Verantwortung zum Erhalt des europäischen Naturerbes. Thüringen leistet mit über 250 Natura-2000-Gebieten hierfür einen wichtigen Beitrag.

2016 wurde das Netzwerk Natura-2000-Stationen in Thüringen etabliert und setzt seither Maßnahmen zum Schutz bedrohter Thüringer Lebensräume und Arten um. Das Kompetenzzentrum Natura 2000-Stationen und die 12 Stationen initiieren Arten- und Biotopschutzmaßahmen, beraten Landnutzer und Landnutzerinnen sowie Interessierte bezüglich Natura 2000 und führen eine aktive Öffentlichkeitsarbeit durch. Das Netzwerk Natura 2000-Stationen ist bundesweit einmalig und seit 2019 dauerhaft im Thüringer Naturschutzgesetz verankert.

Das Netzwerk der Natura-2000-Stationen ist seit nunmehr 6 Jahren in Thüringen aktiv. Im Jahr 2020 wurde ein erstes Zwischenfazit durch das Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz gezogen. Der gefühlte Erfolg wurde greifbar. Das Stationsnetzwerk hat über 300 Projekte initiiert und umgesetzt, mehrere tausend Stunden Landnutzende beraten und in über der Hälfte unserer Fauna-Flora-Habitat-Gebiete Maßnahmen umgesetzt. So konnte das Netzwerk im Zeitraum von 2016 bis 2020 für jeden eingesetzten Euro 6 Euro einwerben. Ein Mehrgewinn nicht nur für unsere gefährdeten Arten und Lebensräume, sondern auch für regional ansässige Firmen und Betriebe. Dabei ist die Zusammenarbeit mit den lokalen Akteuren wie Naturschutzbehörden, Ehrenamtlichen und Landnutzerinnen und Landnutzern essenziell.

Die Natura-2000-Stationen sind heute aus der Naturschutzlandschaft Thüringens nicht mehr wegzudenken.

„Fokus der Natura 2000-Station „Rhön“ liegt auf dem Erhalt und der Wiederherstellung der gebietsprägenden Halbtrockenrasen und er Unterstützung der Schafhaltung in der Thüringer Rhön. Die Natura 2000-Station „Rhön“ betreut momentan unter anderem ein Projekt zur Entbuschung von Halbtrockenrasen bei Oechsen und ein weiteres Projekt zur Offenhaltung solcher Flächen bei Wohlmuthausen. Die Nachsorge des 2016 beendeten Naturschutzgroßprojektes „Thüringer Rhönhutungen“ spielt ebenfalls eine Rolle, genauso wie die Begleitung des 2020 gestarteten Naturschutzgroßprojektes „Thüringer Kuppenrhön“.

 

Hintergrund:

Am 21.05.1992 wurde mit der Verabschiedung der Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Richtlinie der Europäischen Union die Grundlage für das Schutzgebietsnetz Natura 2000 gelegt. Dieses grenzüberschreitende Netzwerk setzt sich aus FFH- und Vogelschutzgebieten zusammen. Am 15.05.2017 wurde der 21. Mai offiziell zum europäischen „Natura-2000-Tag“ ernannt, um daran zu erinnern, dass alle Europäerinnen und Europäer gemeinsam Verantwortung für den Erhalt der Artenvielfalt in Europa tragen.

Thüringen verfügt über 212 FFH-Gebiete und 35 punkthafte FFH-Objekte sowie 44 EU-Vogelschutzgebiete. Diese Gebiete umfassen rund 270.000 Hektar und bedecken somit circa 17 % der Landesfläche. In diesen Landschaften kommen seltene und vom Aussterben bedrohte Arten vor, die durch die Arbeit der Natura-2000-Stationen geschützt werden.

Mehr Informationen:
www.natura2000-thueringen.de