2020 mitgemacht!

Nachfolgend präsentieren wir eine Auswahl der vielseitigen Maßnahmen unserer Natura-2000-Station „Rhön“.

Sonderaufgabe: Koordinierung Folgepflege Naturschutzgroßprojekt „Thüringer Rhönhutungen“

 

Die Aufgaben der Natura-2000-Station „Rhön“ in diesem Bereich sind:

Schäferberatung auf den Hutungen

die Auswahl, Ausschreibung und Betreuung von Folgepflegeflächen

die Folgebetreuung weiterer projektrelevanter Aspekte wie schäfereiliche Infrastruktur und Naturerlebniswege

 

Im vierten Jahr nach Ende des Naturschutzgroßprojektes Thüringer Rhönhutungen konnte die Nachpflege auf ca. 25 ha der Projektflächen begleitet werden. Eine regelmäßige Nachpflege ist wichtig, weil Büsche und Bäume erneut auf die Flächen drängen.

Die Folgekoordinierung des Naturschutzgroßprojektes erfolgt durch die Natura-2000-Station „Rhön“ mit zusätzlichen Mitteln der Landkreise Wartburgkreis und Schmalkalden-Meiningen sowie des Landschaftspflegeverbands „Thüringer Rhön“ e.V.

 

Hier drohen Schwarzkiefern mühsam entbuschte Flächen wieder zurück zu erobern und gefährden dadurch artenreiche Offenlandstandorte. Die Natura 2000-Station kontrolliert die Projektflächen und wählt besonders gefährdete Standorte zur Nachpflege aus (Foto: LPV)
Wichtig für die Offenhaltung der Rhöner Landschaft ist die Beibehaltung der Schaf- und Ziegenbeweidung. Die Natura 2000-Station steht den Schäfern beratend beiseite. (Foto: LPV)

Wir sind aktiv in der 86

Das Flora Fauna Habitat-Gebiet 86 (FFH) ist die Kuppige Rhön südwestlich von Dermbach.

Im FFH Gebiet 86 liegt die neue Ganzjahresweide bei Gehaus.

Wir unterstützen bei der Ideenentwicklung, Organisation, Genehmigung und Zaunmaterialbeschaffung für eine extensive Ganzjahresweide mit Galloways bei Gehaus! Die Ganzjahresweide ist am Nordwesthang des Baier geplant. Hier sind verschiedenen Lebensraumtypen zu finden: Frische bis nasse Bereiche, Halbtrockenrasen und Reste von kalkreichen Niedermooren sowie Wald. Das Gebiet wurde im Zuge des vorangegangenen ENL-Projekt entbuscht.

Gemeinsam mit dem Forstamt Bad Salzungen und einem privaten Rinderhalter soll die 3 ha große Fläche offengehalten werden.

Für diese Fläche ist ab 2021 eine Beweidung mit Galloways geplant (Foto: LPV)
Frau Ludwig (Natura 2000-Station "Rhön") berät den zukünftigen Bewirtschafter (Foto: LPV)

Im FFH Gebiet 86 wird der Lebensraums der seltenen Geburtshelferkröte und des Kammmolchs gesichert.

Die Geburtshelferkröte erlitt in den letzten Jahrzehnten einen massiven Bestandseinbruch. Es existieren nur noch wenige Vorkommen der einst weit verbreiteten Art. In Teichen bei Dermbach laichen die seltenen Geburtshelferkröten (Alytes obstetricans) noch. Bei dieser Art trägt der Vater die Laichschnüre bis zum Schlüpfen der Kaulquappen. Im selben Teich leben außerdem Kammmolche (Triturus cristatus).

Ihr Lebensraum war durch die anhaltende Trockenheit der letzten Jahre, zunehmender Beschattung ausgesetzt und durch einen undichten, zu niedrigen Deich bedroht. Außerdem waren Goldfische in die Teiche gesetzt worden, welche den Amphibienlaich fraßen. Die Goldfische wurden entfernt und im Anschluss zusammen mit der Natura-2000-Station „Auen-Moore-Feuchtgebiete“, in Absprache mit dem Forstamt Bad Salzungen und der Gemeinde Dermbach Maßnahmen ergriffen.

Durch eine Erhöhung des Deichs wird mehr Wasser gehalten und die Teiche drohen nicht so schnell auszutrocknen (Foto: LPV)
Die Geburtshelferkröten mögen es gerne sonniger, der ursprüngliche Teich ist aber sehr schattig, es wurden daher weitere kleine Tümpel angelegt, die mehr von der Sonne verwöhnt werden (Foto: LPV)

Das Projekt wird im Frühjahr 2021 in Oechsen fortgesetzt.

Vorbereitung des Naturschutzgroßprojektes "Kuppenrhön“

Die Rhön ist eine durch die menschliche Bewirtschaftung über die letzten Jahrhunderte geprägte Kulturlandschaft. Typisch sind die von Wald und Grünland dominierten Kuppen und Berge. Ziel des Projektes ist es vorhandene Lebensräume zu erhalten. Außerdem sollen zu stark genutzte Bereiche extensiviert und zu wenig genutzte Gebiete in eine extensivere Nutzung zurückgeführt werden. Eine Bewirtschaftung der Flächen ist dringend erforderlich, da nur so die offene Landschaft erhalten werden kann, sonst verbuschen die Flächen.

Anfang 2020 musste ein Träger für das neue Naturschutzgroßprojekt „Thüringer Kuppenrhön“ gefunden werden. Hierfür hat der LPV Rhön mit der Heinz Sielmann Stiftung (HSS) eine gemeinnützige GmbH gegründet und das Projekt im Rahmen der Natura 2000-Station auf den Weg gebracht. Ende des Jahres wurde mit Corinna Hoßfeld eine Projektleiterin gefunden. Die Geschäftsführung der gGmbH obliegt Petra Ludwig (LPV Rhön) und Heiko Schumacher (HSS).

 

Blick aufs grüne Band bei Frankenheim, im Vordergrund extensive Mutterkuhhaltung (Foto: LPV)