Sortengarten am Spielberg

Heuschreckenbestimmung im Sortengarten (Foto: LPV)
Schlüsselblumen (Foto: LPV)

An der Gemarkungsgrenze zwischen Hümpfershausen und Friedelshausen befindet sich eine ca. 1 Hektar große Streuobstwiese. Hier gedeihen aufgrund des milden Klimas besonders gut Birnenbäume. "Klapps Liebling", "Andreas Lukas" oder "Conference" sind nur drei Beispiele dafür, dass es auch bei Birnen eine große Vielfalt gibt.

Im Jahr 2008 wurde die Fläche im Rahmen des Naturschutzgroßprojektes „Thüringer Rhönhutungen“ von unserem Landschaftspflegeverband angekauft. Durch ausbleibende Nutzung und Pflege war die Fläche in einem sehr schlechten Zustand. Schlehen und Heckenrosen hatte Besitz von der Fläche ergriffen. Die Bäume waren ungepflegt und zum Teil schon mit Misteln befallen. Mehrere Altbäume waren abgestorben.

 

Ab 2009 wurde die Streuobstwiese im Rahmen des Naturschutzgroßprojektes „Thüringer Rhönhutungen“ Schritt für Schritt wiederhergestellt, wobei auch die Pflege des Grünlandes eine Rolle spielte. Um die Bäume zu schonen, wurde von einer Schaf-/ Ziegenbeweidung auf Mahd umgestellt. 38 Apfel-, 36 Birnen-, 19 Kirschbäume und 14 Zwetschgenartige sowie ein Speierling wuchsen zum Ende des Naturschutzgroßprojektes auf der Fläche.

Nach Abschluss des Naturschutzgroßprojektes „Thüringer Rhönhutungen“ wurde nach Möglichkeiten der weiteren Finanzierung gesucht. Gemeinsam mit der Verwaltung des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön konnte die Fläche 2018 in das Projekt „Inwertsetzung von Klima- und Naturschutzmaßnahmen" von Nationale Naturlandschaften e. V. (ehemals EUROPARC Deutschland e.V.) eingebunden werden. Hier fördert die Coca-Cola Foundation mit Naturschutzzertifikaten Stück für Stück die biologische Vielfalt im „Sortengarten am Spielberg“.

Mehr Information über die Förderung des „Sortengarten am Spielberg"

Im Rahmen des ENL-Projektes „Geflügelte Vielfalt“ (2018 – 2021) wurde 2019 ein Fledermausnetzfang auf der Streuobstwiese durchgeführt und es wurde u.a. die Bechsteinfledermaus nachgewiesen. Mit Mitteln der NALAP/GAK-Richtlinie wurde das Höhlenangebot für die Spechtart Wendehals sowie für Fledermäuse verbessert, indem wir spezielle Kästen aufhängten. Gemeinsam mit dem Verein Thüringer Ornithologen starteten wir 2020 ein Projekt zur Wiederansiedlung des Steinkauzes in der Rhön. In diesem Rahmen wurden auch im „Sortengarten am Spielberg“ Steinkauzröhren zum Brüten installiert.

Birnbaum mit gutem Ertrag
Die Birnenbäume danken uns die gute Pflege mit reichen Erträgen – vorausgesetzt der Frost schlägt uns kein Schnippchen (Foto: J. Gombert)
Bechsteinfledermaus nutzt Streuobstwiesen
Fledermäuse, wie die Bechsteinfledermaus, nutzen Streuobstwiesen als Sommerquartier und zur Nahrungssuche (Foto: D. Nill).
strukturiertes Grünland
Durch mehrmalige Portionsmahd entsteht ein reich strukturiertes Grünland – die Insektenwelt dankt uns dies (Foto: J. Gombert).