Habitat-Sicherung für die Wärme liebenden FFH-Anhangsart Thymian-Ameisenbläuling - Arion II (2021-2023)

Warum wird das Projekt weitergeführt? (Arion II)

Arion - Thymian-Ameisenbläuling
Arion - Thymian-Ameisenbläuling
(Foto: G. Röder)

Das weiterführende "Entwicklung von Natur und Landschaft" (ENL) - Projekt des Arion hat eine Laufzeit von 17 Monaten, von November 2021 bis März 2023.

Ziel ist, weitere ca. 5 ha Lebensraum (v.a. Halbtrockenrasen und ihre Varietäten) der Wärme liebenden FFH-Anhangsart Thymian-Ameisenbläuling (Maculinea arion) durch Erstpflegemaßnahmen (vor allem Entbuschungsmaßnahmen und Gehölzentnahmen) wiederherzustellen und dringend erforderliche Nachpflegearbeiten des ENL- Projektes Arion I zu realisieren und somit den Habitatverbund dieser Art zu verbessern.

Durch Wiederherstellung und Nutzungsaufnahme von aktuell unternutzten Habitatflächen wird ein Beitrag zur Verbesserung des Erhaltungszustandes (EHZ) für die FFH-Anhangsart geleistet. Dies trägt zur Stabilisierung der Vorkommen bei, da durch einen besseren Biotopverbund Metapopulationsprozesse gestärkt werden können, welche Populationen dauerhaft stabilisieren.

Eine Wiederbesiedlung nach Aussterbeereignissen von Teilpopulationen durch Individuen benachbarter Teilpopulationen ist möglich. Damit dieser Individuenaustausch stattfinden kann, sind verbindende Trittsteinbiotope (Splitterflächen) notwendig. Dies unterstreicht die Bedeutung von Trittsteinbiotopen, um ein stabiles Vorkommen zu fördern und den EHZ zu verbessern.

Die Erfahrungen zeigen, dass Entbuschungsmaßnahmen besonders effektiv sind, wenn mehrjährige sommerliche Nachpflegegänge stattfinden.

Weitere positive Effekte des Projektes sind:

Aus der Nutzung gefallene Bereiche werden im Projekt wiederhergestellt.

Erfahrungsgemäß sind auch genutzte Flächen zum Teil nicht in einem optimalen Pflegezustand für die Zielarten. Hier sollen die Nutzer beraten werden, um die Nutzung hinsichtlich der Zielarten zu verbessern. Pflegedefizite sollen durch die Nutzer aufgehoben werden, hierbei wird der Projektträger die Nutzer fachlich beraten. Auch die Umsetzung dieser Pflegemaßnahmen soll durch den Projektträger intensiv fachlich begleitet werden.

Gespräche mit potentiellen Bewirtschaftern (Bereitschaft zur Dauerpflege sicherstellen): Die Bewirtschafter sollen bei der Flächenmeldung und zur naturschutzkonformen Bewirtschaftung der Flächen beraten werden. Erfahrungen, z.B. aus dem Naturschutzgroßprojekt „Thüringer Rhönhutungen“ zeigen, dass die optimierten Flächen von den Bewirtschaftern angenommen werden und diese zu einer langfristigen Dauerpflege bereit sind. Voraussetzung dafür ist, dass die betrieblichen Bedingungen zur Durchführung der Dauerpflege gegeben sind oder geschaffen werden können und die Pflege zumindest kostendeckend erfolgen kann (Abhängigkeit von politischen Rahmenbedingungen, Ausstattung KULAP). Zudem haben die landwirtschaftlichen Unternehmen über diese „Flächenzugänge“ die Möglichkeit, andere Flächenabgänge (Flächenentzug durch Baumaßnahmen, Pächterwechsel) zu kompensieren und damit ihre Ansprüche auf die flächenbezogenen Betriebsprämien zu erhalten.

Derzeit sind Wiederherstellungsmaßnahmen im Bereich Unterkatz sowie Hümpfershausen geplant. Die Maßnahmen in Unterkatz werden bis Ende Februar 2022 abgeschlossen sein.

Bisherige arbeiten bei Unterkatz, vorher
Bisherige arbeiten bei Unterkatz, vorher
(Foto: LPV)
Bisherige arbeiten bei Unterkatz, nachher
Bisherige arbeiten bei Unterkatz, nachher
(Foto: LPV)

Hier investieren Europa und der Freistaat Thüringen in die ländlichen Gebiete.

Ansprechpartnerin

Gesa Last

Mail:            g.last@lpv-rhoen.de
Telefon:      036946/20656