2017 mitgemacht!

Nachfolgend präsentieren wir eine Auswahl der vielseitigen Maßnahmen unserer Natura-2000-Station „Rhön“.

Pflege von Halbtrockenrasen und Wacholderheiden

Ein ca. 1,5 ha großer Magerrasenkomplex drohte 2016 vollständig mit Kiefern und Wacholder zuzuwachsen. Mit Landkreismitteln (LK SM) wurde die Fläche entbuscht. (Foto: LPV)

2017 wurde ebenfalls mit Landkreismitteln die sommerliche Nachpflege durchgeführt. Die Fläche wird zukünfitg von der Agrargenossenschaft Reichenhausen mit Schafen beweidet. (Foto: LPV)

Dadurch wird ein Habitat des Thymian-Ameisenbläulings (Mac. arion) (FFH-Anh. IV) gesichert (Foto: G. Roeder)

Aber auch andere Arten wie die Golddistel (C. vulgaris) oder der Silbergrüne Bläuling (P. coridon) profitieren von der Maßnahme. (Foto: LPV)

Dank des privaten Engagements eines Otzbacher Schafhalters, konnte 2017 begonnen werden, die Gehölzsukzession an Otzbacher Blöße auf über 1 ha zu bekämpfen.
Schon im Sommer 2017 weideten Schafe auf der Fläche und im Winter folgt eine motormanuelle Entbuschung. Finanziert wird die Maßnahmen vom Landkreis WAK. (Foto: LPV)
Die Mitarbeiterinnen der Natura 2000-Station "Rhön" bei einem Vorort-Termin mit einem lokalen Botaniker und dem privaten Schafhalter. Hier wurde besprochen, wie die Pflegemaßnahmen im Detail auszusehen haben. (Foto: LPV)

Pflege von kalkreichen Niedermooren und deren Feuchtflächenkomplexen

Auch der Bläuling Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Mac. nausithous), freut sich über die Pflege seiner Lebensräume. Die Koordinierung der Feuchtflächenpflege unterstützt diese FFH-Anh. IV Art. (Foto: LPV)

Am Grimmelbachspeicher arbeitet der LPV Rhön seit einigen Jahren mit dem Forstamt Kaltennordheim zusammen, welches die Fläche mäht und beräumt.
Die Finanzierung erfolgt über "Naturschutz und Landschaftspflege in Thüringen (NALAP)" und kommt u.a. verschiedenen Braunmmoosen zu Gute. (Foto: LPV)

Mit "Naturschutz und Landschaftspflege in Thüringen (NALAP)"-Mitteln können die artenreichen Flächen am Dorfrand von Hümpfershausen gemäht werden. Die Natura 2000-Station "Rhön" bereitet die Vertäge in Abstimmung mit der Gemeinde Hümpfershausen vor und betreut die Maßnahme vor Ort. Durch die regelmäßige Pflege finden sich hier Arten wie Trollblume (T. europaeus) und Breitblättriges Knabenkraut (D. majalis). (Foto: LPV)

Gemeinsam mit der Agrargenossenschaft Helmershausen und dem Forstamt Kaltennordheim kann dieser wundbare Kleinod auf der Lühr erhalten werden.
Neben zahlreichen anderen Arten blüht hier regelmäßig das Breitblättrige Wollgras (E. latifolium). (Foto: LPV)

Kalktuffniedermoor Geblar - Thüringens Größtes seiner Art!

Hier haben wir bereits 2015/16 begonnen uns zu engagieren.

Bereits in den Jahren 2015/16 konnten mit "Naturschutz und Landschaftspflege in Thüringen (NALAP)"-Mitteln Gehölze entnommen werden - insbesondere der Eschen- und Erlenjungwuchs sowie beschattende Bäume am Mühlgraben.
Dabei wurde mit dem Forstamt Bad Salzungen und regionalen Forstunternehmen zusammengearbeitet. (Foto: LPV)

Hierbei wurde die "Lassreifel"-Methode angewendet. von mehren Stangenhölzern wird eins belassen, somit wird der starke Austrieb der gekürzten Stangen verhindert.
Die Methode war erfolgreich (siehe weiße Pfeilmarkierung): links stärkerer Austrieb, rechts (mit Lassreifel) schwächerer Austrieb. (Foto: LPV)
Stefan Brunzel - Prof. für Biologische Vielfalt, Artenschutz an der
Fakultät Landschaftsarchitektur, Gartenbau und Forst (FH Erfurt) ist sehr an einer Zusammenarbeit mit den Natura 2000-Stationen interessiert - insbesondere für die Bereitstellung von Themen für Bachelor- und Masterarbeiten. Die Masterandin Sarah Ziegler führte 2017 Vegetationskartierung durch und entwickelte ein Pflegekonzept für Thüringens größtes Kalktuffniedermoor. (Foto: LPV)
Bei den Kartierungen fanden Stefan Brunzel und Sarah Ziegler neben der seltenen Davallsegge (C. davalliana) auch verschiedene Wollgräser, Moose und andere Besonderheiten. (Foto: LPV)
Sarah Ziegler und Markus Köplin nutzen auch eine Drohne, um sich einen Überblick über das stark strukturierte Kalktuffniedermoor zu verschaffen. Dabei entstanden interessante Aufnahmen.

Folgebetreuung

Unter dem Motto "Rhöner Landschaft behüten ...da mach´ich mit!" arbeiten wir als LPV Rhön/ Natura 2000-Station "Rhön" an der Folgebetreuung des Naturschutzgroßprojektes "Thüringer Rhönhutungen". Dies ist Dank der finanziellen Unterstützung des Freistaates Thüringen (TMUEN) und der beiden Landkreise Schmalkalden-Meiningen und Wartburgkreis möglich.

Lenkung und Beratung der Schäfer

Petra Ludwig bei der Beratung eines Schäfers an der Hohen Geba. Am Südhang der Geba befindet sich mit ca. 17 km Länge ein umfangreicher Biotopverbund an Kalkmagerrasen. (Foto: LPV)

Biologische Vielfalt der Rhön - Artschutzmaßnahmen an Orchideenstandorten (hier: Stattliches Knabenkraut - O. mascula) (Foto: LPV)

Im Mittelpunkt des Naturschutzgroßprojektes „Thüringer Rhönhutungen“ standen die mit Schafen beweideten Mager- und Trockenstandorte der Thüringer Vorderrhön. Die Umsetzung verschiedener Maßnahmen z.B. Entbuschungen und Nadelgehölzentfernungen, verbessern den Pflegezustand dieser naturschutzfachlich wertvollen Bereiche.

Regelmäßiger Kontakt zu den Schäfern in ihrem Hutungsbereich (Hütegebiet) ist für die Aufrechterhaltung der Projekterfolge wichtig. 2017 wurde vor allem aus Artenschutzgründen in folgenden Bereichen gearbeitet:

 

WartburgkreisSchmalkalden-Meiningen
Wiesenthaler Schweiz (KG2, bei Wiesenthal)Glasberg/ Spielberg (KG4, bei Hümpfershausen /Friedelshausen)
Neubergsecke (KG3, bei Glattbach)Wallenberg (KG6, bei Wohlmuthausen)
Kuhkopf (KG3, bei Diedorf)Kleine Geba, Südhang (KG6, bei Seeba)
Kolben (KG3, bei Fischbach)Lämmerberg und Am Kriegerdenkmal (KG6, bei Gerthausen)
Hornberg (KG7, bei Kaltenlengsfeld)Kirschgrund (KG6, bei Stepfershausen)
Kahler Berg (KG8, bei Reichenhausen /Erbenhausen)

Projekttag mit dem Rhöngymnasium

Während der Projektlaufzeit wurden jährlich stattfindende Projekttage mit Schulklassen des Rhöngymnasiums organisiert. 2017 fand der erste gemeinsame Projekttag mit den Schülerinnen und Schülern der 9. Klassen statt. Hier bekamen die TeilnehmerInnen einen Eindruck von dem Aufwand und der Beschwerlichkeit der Pflegearbeiten an den teils steilen Hängen (Kalkmagerrasen). Mit Garten- und Astscheren ausgestattet, lernten die Schülerinnen und Schüler wie Stockausschläge von Gehölzen (Weißdorn, Heckenrose, Schlehe) zu beseitigen und von der Fläche zu beräumen sind. Sowohl der LPV Rhön als auch das Rhöngymnasium sind bestrebt, dieses gemeinsame Projekt fortzuführen.

 

Julia Gombert leitet den Projekttag (Foto: LPV)

Pflege von Infotafeln und Naturerlebniswegen

Infotafeln

Während der Projektlaufzeit wurden verschiedene Tafeln erstellt. Diese wurden überwiegend an vorhandenen Wanderwegen installiert. Diese aus Holz gebauten Tafelgestelle bedürfen einer ständigen Wartung. Die Lebensdauer wird durch jährliches Streichen der Gestelle gewährleistet. Trotzdem mussten 2017 zwei Gestelle ersetzt werden.

Naturerlebniswege

An der Station „Kletterstation“ des Hexenpfades wurden verschiedene Kletterelemente installiert. Hier war jedoch ein Element schadhaft und musste 2017 ausgetauscht werden.

Wettbewerb Qualitäts-Familienwanderwege

Das Rhönforum setzt ab 2017 ein Förderprojekt um, welches die Aufwertung von vorhandenen Wanderwegen beinhaltet. Wir als Natura 2000-Station „Rhön“ unterstützen die Gemeinden Oberkatz und Fischbach bei der Teilnahme am Wettbewerb, um den Schäferweg und/oder den Hexenpfad im Rahmen des Projektes aufzuwerten und nötige Wartungen durchzuführen.